Unfälle im Baugewerbe - Wie Antirutsch zum Schutz beiträgt

Unfälle im Baugewerbe - Wie Antirutsch zum Schutz beiträgt


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Es gibt umfangreiche Statistiken zu Unfällen im Baugewerbe, die von der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) veröffentlicht werden. Diese Statistiken belegen, dass Unfälle durch Stürzen, Rutschen und Stolpern (kurz: SRS-Unfälle) eine der häufigsten Unfallursachen in der Baubranche sind.

Häufigkeit und Schwere der Unfälle

  • Jeder fünfte Unfall: SRS-Unfälle machen etwa 20-25 % aller Arbeitsunfälle in Deutschland aus und sind damit die zweithäufigste Unfallart. Im Baugewerbe ist ihr Anteil sogar noch höher.
  • Hohe Unfallrate am Bau: Obwohl die Gesamtzahl der Arbeitsunfälle im Baugewerbe in den letzten Jahren gesunken ist, bleibt die Branche im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen überdurchschnittlich gefährlich. Im Jahr 2024 gab es in der Bauwirtschaft und den baunahen Dienstleistungen fast 92.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle.
  • Ernsthafte Folgen: Was harmlos klingt, kann schwerwiegende Folgen haben. SRS-Unfälle führen häufig zu Knochenbrüchen, Bänderrissen, Prellungen oder Zerrungen. In manchen Fällen können sie sogar zu dauerhaften gesundheitlichen Schäden oder in Kombination mit anderen Gefahren zu tödlichen Unfällen führen.

 

Ursachen für SRS-Unfälle im Baugewerbe

Die Statistiken zeigen, dass die Ursachen für diese Unfälle oft in den besonderen Bedingungen einer Baustelle liegen:

  • Witterungsbedingungen: Regen, Eis, Schnee oder Schlamm machen Oberflächen wie Gerüstbeläge, Treppen oder Arbeitswege extrem rutschig.
  • Verschmutzung: Baustellen sind oft mit Materialresten wie Mörtel, Sand, Öl oder Farbe verschmutzt, die zu einer erhöhten Rutschgefahr führen.
  • Unordnung: Liegengelassene Werkzeuge, Kabel oder Baumaterialien auf Verkehrswegen sind eine der häufigsten Ursachen für Stolperunfälle.
  • Mangelnde Sicherung: Unzureichende oder fehlende rutschhemmende Beläge auf Rampen, Leitern oder Treppen tragen maßgeblich zu den Unfallzahlen bei.
  • Diese Statistiken unterstreichen die Notwendigkeit, dass Unternehmen im Baugewerbe konsequent in präventive Maßnahmen investieren, um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu gewährleisten.

Die Lösung: Wie eine Antirutschbeschichtung wirkt

Eine hochwertige Antirutschbeschichtung ist keine temporäre Lösung, sondern ein gezieltes, technisches Sicherheitssystem.

  1. Erhöhte Reibung: Eine Beschichtung mit einem integrierten Granulat (z. B. Quarzsand oder Korund) erzeugt eine raue, strukturierte Oberfläche. Diese Struktur erhöht die Reibung zwischen dem Boden und dem Schuhwerk der Arbeiter, selbst wenn die Oberfläche nass oder verschmutzt ist.
  2. Mechanische Beständigkeit: Die Beschichtung ist so robust, dass sie den extremen mechanischen Belastungen einer Baustelle standhält. Sie ist abriebfest und widersteht dem Verkehr von schweren Maschinen, dem Herabfallen von Werkzeugen und dem Abrieb durch Bauschutt.
  3. Widerstandsfähigkeit gegen Chemikalien: Professionelle Antirutschbeschichtungen sind beständig gegen typische Baustellen-Chemikalien wie Öl, Treibstoff, Zementschlamm und Lösungsmittel. Sie schützen nicht nur die Arbeiter, sondern auch den darunterliegenden Boden vor Beschädigung.
  4. Uniforme Oberfläche: Eine Beschichtung kann kleine Risse oder Unebenheiten im Untergrund ausgleichen, was zusätzliche Stolperfallen beseitigt.

Konkrete Anwendungsfälle im Baugewerbe

Der Einsatz von Antirutschbeschichtungen ist an vielen neuralgischen Punkten einer Baustelle sinnvoll:

  • Rampen und Zugänge: Temporäre Aufstiegsrampen für Maschinen oder Trittflächen für den Zugang zu Gerüsten sind die Hauptursache für Ausrutscher.
  • Gerüstbeläge: Beläge und Laufstege auf Gerüsten, die der Witterung ausgesetzt sind.
  • Rohbau: Frisch verlegte Betonböden oder provisorische Kellertreppen können mit einer Beschichtung vorübergehend oder dauerhaft gesichert werden.
  • Lagerbereiche: Flächen, auf denen Material gelagert oder bearbeitet wird, sind oft rutschig und sollten gesichert werden.

Durch den Einsatz einer zertifizierten Antirutschbeschichtung können Bauunternehmen nicht nur ihre Mitarbeiter schützen, sondern auch die gesetzlichen Vorschriften, wie die Baustellenverordnung und die ASR A1.5, erfüllen. Sie ist eine Investition in die Sicherheit, die sich durch die Vermeidung von Unfällen und Ausfallzeiten auszahlt.