Antirutsch - Was ist das eigentlich?
Antirutsch bezieht sich auf Eigenschaften oder Maßnahmen, die verhindern, dass etwas rutscht oder gleitet. In vielen Kontexten, wie zum Beispiel bei Bodenbelägen, Schuhen oder Matten, bedeutet Antirutsch, dass die Oberfläche so gestaltet ist, dass sie eine bessere Haftung bietet und ein Ausrutschen verhindert. Dies ist besonders wichtig in Bereichen, in denen Nässe, Öl oder andere rutschige Substanzen vorhanden sind. Antirutschprodukte tragen zur Sicherheit bei und reduzieren das Risiko von Stürzen und Verletzungen.

646.000 tödliche Unfälle jährlich weltweit
Laut WHO sind Stürze eine der häufigsten Ursachen für Verletzungen weltweit. Jährlich gibt es schätzungsweise 646.000 tödliche Stürze, die oft durch Ausrutschen verursacht werden.
Das entspricht in etwa der Einwohnerzahl von Stuttgart!
Antirutschtechnologien und -produkte in der Übersicht
Es gibt eine Vielzahl an Antirutsch-Produkten und -technologien. Die unterschiedlichen Produkte werden - je nach Eigenschaften - in ganz unterschiedlichen Anwendungsbereichen eingesetzt. Für Industrie und Gewerbe gelten relativ strenge Regeln für die Eigenschaften und Antirutsch-Fähigkeiten von Produkten. Je nachdem, was gesichert werden soll, welchen Anspruch man an die Rutschhemmung hat, wie stark die Flächen belastet sind und welchen ästhetischen Anspruch man hat, sollte man seine Antirutsch-Lösung mit Bedacht wählen.
Denn alle Lösungen haben Vor- und Nachteile. Und auch innerhalb der Produktklassen gibt es teils erhebliche Qualitätsunterschiede. Wir sagen Ihnen auf den folgenden Seiten, welche Produkte es gibt, für welche Anwendungsfälle sich welche Produkte eignen und wie Sie die für Sie richtige Antirutsch-Lösung finden.
- Antirutschmatten: Diese Matten werden in Badezimmern, Küchen oder Fluren verwendet, um das Rutschen auf glatten Oberflächen zu verhindern.
- Antirutschfliesen: Speziell behandelte Fliesen, die eine raue Oberfläche haben, um die Rutschgefahr zu minimieren, besonders in Nassbereichen.
- Antirutschbeschichtungen: Flüssige oder pasteartige Produkte, die auf bestehende Oberflächen aufgetragen werden, um die Rutschfestigkeit zu erhöhen.
- Antirutschsohlen: Schuhe mit speziellen Sohlen, die aus rutschfestem Material bestehen und eine bessere Haftung auf verschiedenen Untergründen bieten.
- Antirutschband: Klebebänder, die auf Treppenstufen, Rampen oder andere Bereiche aufgeklebt werden, um die Rutschgefahr zu reduzieren.
- Antirutschverkleidungen: Materialien, die auf Ladeflächen von Fahrzeugen oder in industriellen Umgebungen verwendet werden, um das Verrutschen von Gütern zu verhindern.
- Antirutschhandschuhe: Handschuhe mit speziellen Beschichtungen, die einen besseren Halt bieten, insbesondere bei der Handhabung von glatten oder rutschigen Objekten.
- Teppichunterlagen: Diese werden unter Teppichen verwendet, um ein Verrutschen auf glatten Böden zu verhindern.
- Sportgeräte mit Antirutschoberflächen: Geräte wie Yogamatten oder Fitnessgeräte, die rutschfeste Materialien verwenden, um die Sicherheit beim Training zu erhöhen.
Einige Antirutsch Produkte im Vergleich
Anbei eine kleine Übersicht über die Vor- und Nachteile der am häufigsten eingesetzten Antirutsch Produkte.

Antirutsch Beschichtungen
Auch Antirutsch Beschichtungen haben Vor- und Nachteile. Diese wollen wir kurz darstellen.
Vorteile
- Höchste Sicherheit
- Chemische Beständigkeit
- Mechanische Beständigkeit
- Langlebigkeit
- Vielfältige Anwendung
Nachteile
- Kosten
- Ästhetik
- Aufwändigere Verarbeitung
Antirutsch-Beschichtungen: Wenn es auf mechanische Beständigkeit ankommt.
Antirutschbeschichtungen sind in der Regel mechanisch beständiger als Antirutschmatten oder Antirutschbänder aus mehreren Gründen:
- Direkte Verbindung mit der Oberfläche: Antirutschbeschichtungen werden direkt auf die darunterliegende Fläche aufgetragen und bilden eine feste Verbindung. Dies macht sie weniger anfällig für Ablösungen oder Verschiebungen, die bei Matten und Bändern auftreten können.
- Dünne, robuste Schicht: Die meisten Antirutschbeschichtungen sind so konzipiert, dass sie dünn, aber dennoch robust sind. Diese Konstruktion ermöglicht es ihnen, mechanischen Belastungen standzuhalten, ohne zu brechen oder sich zu verformen.
- Materialspezifische Eigenschaften: Antirutschbeschichtungen bestehen häufig aus strapazierfähigen Materialien wie Epoxidharzen oder Polyurethan, die eine hohe Abriebfestigkeit und Schlagfestigkeit aufweisen. Diese Materialien sind dafür ausgelegt, mechanischen Einwirkungen standzuhalten.
- Widerstand gegen Verformung: Antirutschbeschichtungen verformen sich nicht so leicht unter Druck oder bei mechanischer Beanspruchung. Im Gegensatz dazu können Matten und Bänder bei intensiver Nutzung durch Dellen oder Risse beeinträchtigt werden.
- Vereinheitlichte Oberfläche: Antirutschbeschichtungen bieten eine gleichmäßige und homogene Oberfläche, die eine gleichmäßige Verteilung von Belastungen ermöglicht. Matten und Bänder können sich an den Kanten oder Übergängen abnutzen, was zu Schwachstellen führen kann.
- Alterungsbeständigkeit: Viele Antirutschbeschichtungen sind so formuliert, dass sie UV-beständig und alterungsresistent sind. Dies erhöht ihre Lebensdauer und mechanische Stabilität im Vergleich zu Matten und Bändern, die im Laufe der Zeit durch Sonnenlicht und Umwelteinflüsse verschleißen können.
Wo kommt es auf mechanische Beständigkeit an?
Materialzusammensetzung
Oberflächenversiegelung
Integration in die Oberfläche
Dicke und Stabilität
Anpassungsfähigkeit
Chemische Beständigkeit
Die unterschiedlichen Antirutsch Beschichtungen
Es gibt verschiedene Arten von Antirutschbeschichtungen, die je nach Anwendung und spezifischen Anforderungen eingesetzt werden. Hier sind einige gängige Typen:
- Epoxidharzbeschichtungen: Diese bestehen aus Epoxidharz und Härter und bieten eine hohe mechanische Festigkeit sowie chemische Beständigkeit. Sie sind ideal für industrielle Anwendungen und stark frequentierte Bereiche.
- Polyurethanbeschichtungen: Diese sind flexibel und abriebfest, was sie für verschiedene Oberflächen geeignet macht. Sie bieten eine gute Beständigkeit gegen chemische Einflüsse und UV-Strahlung.
- Acrylbeschichtungen: Diese auf Wasserbasis sind einfach aufzutragen und bieten eine moderate Rutschfestigkeit. Sie sind oft für Innenanwendungen geeignet und können in verschiedenen Farben erhältlich sein.
- Rutschhemmende Additive: Diese können in bestehende Beschichtungen oder Lacke eingemischt werden, um die Rutschfestigkeit zu erhöhen, ohne die Eigenschaften der Grundbeschichtung zu beeinträchtigen.
- Gummi- oder Kautschukbeschichtungen: Diese bieten eine weiche, griffige Oberfläche und sind ideal für Anwendungen, bei denen Komfort und Sicherheit wichtig sind, z. B. in Fitnessstudios oder auf Spielplätzen.
- Spezialbeschichtungen für Außenanwendungen: Diese sind UV-beständig und wetterfest, was sie ideal für den Einsatz auf Terrassen, Gehwegen oder anderen Außenflächen macht.
- Mikro- oder Nanostrukturierte Beschichtungen: Diese verwenden spezielle Technologien, um eine rutschfeste Oberfläche auf mikroskopischer Ebene zu erzeugen. Sie sind oft sehr effektiv, ohne die Ästhetik der Oberfläche zu beeinträchtigen.
Vorteile
Nachteile
Vorteile
Nachteile
Vorteile
Nachteile

Woher weiß man, wie gut die Beschichtung gegen Rutschen schützt?
Zur Einordnung der rutschhemmenden Wirkung gibt es in Deutschland die Rutschhemmungsklassen R9 bis R13. Wir erklären, was es damit auf sich hat und wie diese Rutschhemmungsklassen ermittelt werden.